Mit gepressten Blumen kannst du dich kreativ austoben. Blumen pressen ist nicht teuer und sehr nachhaltig, wenn du ein paar Tipps beachtest. Ich zeige dir, was beim Blumen pressen wichtig ist und welche Dekostücke du mit gepressten Blüten und Blättern basteln kannst.
Zum Blumen pressen brauchst du nicht viel: Blüten und Blätter, ein paar Blatt Löschpapier und eine Presse oder einige schwere Bücher. Aber welche Blumen sind am besten zum Pressen geeignet? Wie legt man sie in die Presse und wie lange müssen sie darin bleiben?
All diese Fragen beantworte ich dir Schritt für Schritt. Außerdem erkläre ich dir die Vor- und Nachteile von Pflanzenpressen und wie du die gepressten Pflanzen zu Kunstwerken und Dekostücken weiter verarbeiten kannst.
Warum basteln mit gepressten Blumen nachhaltig ist
Unter der Voraussetzung, dass du keine Pflanzenbestände gefährdest, verbrauchen deine gepressten Blumen keine wertvollen Ressourcen – weder im Wachstum, noch bei der Verarbeitung. Es ist während dem Prozess kein Strom nötig und du brauchst auch kein aufwendiges Zubehör.
Die Presse kannst du aus natürlichem Holz und vier Metallschrauben selber bauen oder die Pflanzen einfach mit dicken Büchern aus dem Regal pressen, wenn du den Kauf einer eigenen Blumenpresse sparen willst.
Um schöne Blüten und Blätter zu sammeln musst du nur in den nächsten Park oder in den Garten gehen. Wenn du die Materialien beim Basteln sorgsam auswählst (zum Beispiel Bilderrahmen, Gläser oder Vasen wiederverwendest) und möglichst wenig chemischen Klebstoff und Lack verwendest, ist selbst gebastelte Deko aus gepressten Blumen wirklich nachhaltig.
Welche Blumen sind am besten zum Pressen geeignet?
Es sind nur Blumen und Pflanzen zum Pressen geeignet, die weder gefährdet noch geschützt sind. Wenn du dir nicht sicher bist oder dich nicht näher mit Pflanzenbestimmung befassen möchtest, lasse die Pflanzen im Zweifel immer stehen. Es gibt viele Apps zur Bestimmung. Sie sind aber nicht immer ganz zuverlässig. Natürlich kannst du Blumen und Pflanzen aus der Bio-Gärtnerei holen um sie zu pressen.
Die besten Blüten und Pflanzen aus dem Garten
Mit Gänseblümchen und
Strohblumen habe ich bis jetzt beste Erfahrungen gemacht.
Auch die zarten Blüten der Kirsche lassen sich schön pressen und verlieren nicht ihre Form oder Farbe.
Lavendel lässt sich ebenfalls gut pressen, bleibt aber vergleichsweise voluminös.
Blätter von Efeu oder Ahornblätter und feine Gräser behalten ihre Form und Farbe und lassen sich vielseitig weiter verarbeiten.
Grundsätzlich sind Blüten besser zu pressen, je weniger Blütenstaub und Pollen auf ihnen sitzt. Dieser verklebt und neigt zum Gammeln. Um das zu verhindern, kannst du die gelben Pollen vor dem Trocknen kürzen oder vorsichtig mit einer Pinzette etwas lichten. Oder du presst nur die einzelnen Blütenblätter, die du später arrangierst.
Diese Pflanzen sind beim Pressen zickig
Durchwachsene Erfahrungen habe ich generell mit roten und lila Blüten gemacht. Ob Fuchsie, roter Lein oder Geranie – Die Blüten sind bei mir oft in unansehnlichen Brauntönen aus der Presse gekommen. Nur einzelne Exemplare haben eine schöne Farbe behalten.
Farn kommt wunderschön aus der Presse. Allerdings ist er getrocknet sehr filligran und reißt schnell. Außerdem verliert das Blattgrün nach einigen Monaten hinter Glas im Tageslicht (kein direktes Sonnenlicht) seine Intensität.
Blumen pressen Schritt für Schritt
- Pflanzen bei trockenem Wetter, noch vor dem Welken mit scharfer Kante schneiden.
- Pflanzen putzen: Erde und unnötige/kaputte Blätter oder Stängel entfernen. Falls du sie mit Wasser abspülen willst, gut trocknen lassen. Dünne Blütenblätter besser nicht nass machen.
- Auf ein Stück Karton als stabilen Untergrund legst du ein Blatt Löschpapier in gleicher Größe. Der Karton muss in die Presse, beziehungsweise unter die Bücher passen.
- Die sauberen, trockenen Blumen und Blätter legst du auf das Löschpapier. Am besten weißt du schon jetzt ungefähr, wie du sie später weiter verwenden willst. So kannst du zum Beispiel die Neigung der Blüte oder die Windung der Stängel schon beim Auflegen entsprechend bestimmen.
- Auf die fertig drapierten Pflanzen legst du ein weiteres Löschpapier.
- Ein Stück Karton kommt als stabilisierender Deckel auf das Papier.
- Dieses Sandwich mit den Pflanzen im Herzen, bedeckt von saugstarkem Papier und ummantelt mit Karton kommt nun in die Presse. Oder unter ein paar schwere Bücher.
- An einem trockenen, warmen Ort lasse ich die Pflanzen mindestens zwei Wochen in der Presse ruhen. Ab und zu kontrolliere ich sie und wende das Löschpapier oder bewege die Pflanzen vorsichtig, falls es feucht ist oder Pollen verkleben.
Blumenpresse Pro und Contra
Pro | Contra |
---|---|
+ braucht nicht viel Platz | – muss man kaufen oder selber bauen |
+ ist sehr leicht | – Druckverteilung hängt von dir beim Zudrehen ab |
+ Druck kann individuell geregelt und verteilt werden |
Ich habe mit Büchern begonnen und mir dann doch eine Blumenpresse gekauft. Sie ist einfach viel Platz sparender als die dicken, schweren Bücher. Außerdem wollte ich mein Bücherregal nicht mehr so leer sehen müssen. Mit der Presse lassen sich einige Lagen gleichzeitig ruhen, ohne Stapel von Büchern am Tisch.
Blumenpresse selber bauen
Natürlich kannst du deine Presse auch selbst basteln.
Einkaufsliste für deine DIY-Blumenpresse:
- 2 Spanplatten oder Holzplatten in gewünschter Größe
- 4 dicke Schrauben mit dazu passenden Flügelmuttern
- 1 Bohrmaschine
Nachdem du in beide Holzplatten jeweils 4 Löcher an den Ecken für die Schrauben gebohrt hast, kannst du Karton, Löschpapier und Pflanzen dazwischen wie beschrieben stapeln und pressen.
Deko selber machen mit gepressten Blumen
Beim Basteln mit gepressten Blumen kannst du deiner Kreativität freien Lauf lassen. Ich habe damit bereits Ostersträuße geschmückt und Bilder und Collagen für die Wand kreiert. Dafür verwende ich am liebsten vintage Rahmen vom Flohmarkt und verzichte wo möglich auf Klebstoffe und giftige Lacke. Lass dich inspirieren und hinterlasse uns gerne deine Ideen als Kommentar.
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