Weihnachtszeit ist Dekozeit. Funkelnde Lichterketten, glitzernde Christbaumkugeln und lodernder Kerzenschein lassen jedenfalls meine Augen strahlen. Woraus nachhaltige Weihnachtsdeko besteht und was verzichtbar ist, liest du hier.
Weihnachten und Verschwendung gehen in Europa leider Hand in Hand. Das darf nicht sein, denn Konsum im Überfluss verbraucht zu viele Ressourcen und verschmutzt die Umwelt. Trotzdem musst du auf weihnachtliche Deko und stimmungsvolle Beleuchtung nicht verzichten.
Was nachhaltige Weihnachtsdeko ausmacht
Nachhaltige Produkte sind immer langlebig und aus natürlichen Materialien ohne giftige Chemie, wie Klebstoffe oder Lacke. Sie werden außerdem möglichst ressourcenschonend und unter fairen Arbeitsbedingungen hergestellt.
Woraus besteht nachhaltige Deko?
Die Materialvielfalt für nachhaltige Weihnachtsdeko ist groß. In Frage kommen selbst gebastelte oder gekaufte Dekostücke für den Christbaum und rund herum aus diesen (unbehandelten) Materialien:
- Holz
- Stroh
- Natursteine
- Zapfen
- Blätter
- Äste und Zweige
- Lehm und Ton
- Lebkuchen und Plätzchen
- Papier und Karton
- Bienenwachs
Worauf besser verzichten?
Plastikdeko aus Billiglohnländern muss nicht sein. Grundsätzlich sind Kunststoffe und chemisch behandelte Materialien als Weihnachtsdeko verzichtbar und ökologische Produkte aus Betrieben mit fairen Arbeitsbedingungen am besten.
Glas verbraucht in der Produktion viel Energie. Allerdings zählen die mundgeblasenen Glaskugeln vom Weinachtsmarkt seit vielen Jahren zu meinen Lieblingsstücken. Werden sie gut behandelt, können solche Unikate sogar vielen Generationen Freude machen.
Der ökologische Fußabdruck von Weihnachtsdeko hängt wie bei allen Produkten maßgeblich davon ab, wie lange sie zum Einsatz kommt. Auch in meiner Dekokiste sind Kugeln aus Plastik mit fraglicher Herkunft zu finden. Es sind Erbstücke oder Geschenke. Sie zu entsorgen, um sie durch Holzfiguren und neue Strohsterne zu ersetzen, wäre aber höchst kontraproduktiv. Verwenden, Weitergeben oder Umnutzen sind immer besser als die Mülltonne.
Wirklich unnötig sind Teelichter in Aluschalen. Aluminium ist bei der Produktion sehr energieaufwendig und wird an anderen Stellen besser gebraucht. Es gibt genügend Teelichter ohne Hüllen und dazu passende Halter, Stöfchen, Gläser und Teller.
Dürfen Lichterketten sein?
Zum Thema Lichterketten gibt es eine deutliche Antwort: nachhaltig sind sie nicht. Zum einen verbrauchen sie im Betrieb Strom. Und das, aus purer Freude ohne Notwendigkeit. Außerdem bestehen sie aus Ressourcen, unter anderem Kunststoff und seltene Erden, die an anderer Stelle nützlicher wären. Ein großes Problem ist die Lichtverschmutzung. Jede künstliche Lichtquelle bringt den Tag-/Nacht-Rythmus von Tieren und Pflanzen durcheinander und hat großen Einfluss auf das Ökosystem.
Du musst aber zu Weihnachten nicht im Dunklen sitzen. Wichtig ist, dass du künstliche Beleuchtung im Freien achtsam und dezent einsetzt. Ich habe im Garten eine solarbetriebene Lichterkette mit LEDs auf einen kleinen Baum gehängt, der ohnehin von der Straßenbeleuchtung erhellt wird. Hinten im Garten, wo es dunkel ist, bleibt es bei uns auch über Weihnachten dunkel.
Ein dezentes, warmes Licht macht auch das Sonnenglas®. Es läuft mit Solarenergie und ist ein langlebiger Ersatz für Kerzenschein.
Bedenke: Jedes Glas und jedes Solarmodul braucht in der Produktion Ressourcen. Artikel, wie Sonnengläser® oder Lichterketten sind also sicher keine Wegwerfprodukte!
Kerze ist nicht gleich Kerze
Die verschiedenen Wachsarten
Zu Weihnachten dürfen Kerzen nicht fehlen. Dabei hast du die Wahl:
Die meisten Kerzen bestehen zu einem großen Teil aus Paraffin. Paraffin wird aus fossilem Mineralöl hergestellt. Nachhaltig ist das nicht.
Stearin kann aus Palmöl oder Kokosfett gewonnen werden. Die Anbauflächen entstehen in den meisten Fällen auf Kosten tropischer Regenwaldgebiete.
Auch aus Schlachtabfällen kann man Stearin gewinnen. Solche nicht veganen Kerzen haben oft eine bessere Ökobilanz als jene aus Palmöl, weil Abfälle zu neuen Produkten upgecycelt werden.
Kerzen aus Soja- oder Rapsöl sind dann nachhaltig, wenn die Rohstoffe aus ökologischem Anbau stammen.
Kerzen aus Wachs von heimischen Bio-Imkereien sind am umweltfreundlichsten.
Das Herstellungsverfahren bestimmt die Brenndauer
Wichtig ist unabhängig vom Wachs auch die Brenndauer von Kerzen. Je langsamer sie abbrennen, desto länger kannst du sie nutzen. Wie schnell Kerzen abbrennen, hängt vor allem von der Produktionsweise ab:
Kerzen aus Pulverpressverfahren verlodern am schnellsten.
Gegossene Kerzen sind schwerer und brennen schon länger.
Am hochwertigsten und langlebigsten sind gezogene Kerzen.
Fazit: weniger ist mehr & je langlebiger desto besser
Nachhaltige Weihnachtsdeko ist also möglichst natürlich und langlebig. Wie immer lautet gerade bei Luxusartikeln und Schnickschnack, wie Lichterketten und Christbaumschmuck, die Devise: weniger ist mehr. Setzte Lichtquellen dezent und rücksichtsvoll gegenüber Tieren und Pflanzen ein. Je länger du Produkte verwendest, desto besser fällt ihr ökologischer Fußabdruck aus.
Frohe Weihnachten!
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